«Wir betreten Neuland»

Susanne Heule setzt sich im ABZ-Vorstand für unkonventionelle Ideen ein. Eine davon ist die neue, nachhaltige ABZ-Anleihe, die einen Teil unserer Gebäude finanzieren soll.

Wofür setzen Sie sich im ABZ-Vorstand ein?

Eine Hauptaufgabe des Vorstandes ist es meines Erachtens, die unterschiedlichen Blickwinkel und Interessen innerhalb der ABZ zusammenzubringen. Ich setze mich zum Beispiel für gegenseitiges Verständnis ein. Und nach dem Motto «mehr Mut» bemühe ich mich um die Prüfung unkonventioneller Ideen, etwa im Bereich menschenfreundliches Bauen. Gemeinsam mit Andreas Kirstein bin ich im Vorstand insbesondere für die Finanzen zuständig.

Für die Finanzierung ihrer Gebäude ist die ABZ auf Geld von Dritten angewiesen. Woher kommt dieses Geld?

Von unseren Mitgliedern in Form von Anteilkapital, wie es der Grundidee der Genossenschaft entspricht. Dieses Geld reicht aber nicht. Darum können unsere Mitglieder auch in die ABZ investieren, mit einem Depositenkonto. Weiteres Fremdkapital haben wir aufgenommen durch Hypotheken, Darlehen und Anleihen der Emissionszentrale für gemeinnützige Wohnbauträger.

Gibt es Veränderungen bei den Geldgebern?

Neu wird die ABZ eigene, nachhaltige Anleihen herausgeben – zu einem festen Zins für eine feste Laufzeit, gehandelt an der Schweizer Börse. Da wir damit Neuland betreten, haben wir jeden Schritt sorgfältig geprüft. Wir sind uns bewusst: Werden ABZ-Anleihen gehandelt, kann das unsere Mitglieder beunruhigen. Doch Spekulation ist damit nicht möglich und ich möchte betonen: Wer unsere Anleihen kauft, hat damit keinerlei Anteil an der ABZ und kein Mitbestimmungsrecht. Beides ist und bleibt unseren Mitgliedern vorbehalten.

Was sind die Vorteile einer nachhaltigen Anleihe?

Damit können wir Finanzierungskosten sparen, andererseits ziehen wir Anleger an, die unsere sozialen und ökologischen Werte teilen und ihr Geld nachhaltig anlegen wollen. Denn unsere Anleihen sind zertifiziert nach internationalen Standards – entsprechend sorgfältig setzen wir das Geld ein. Nicht zuletzt tragen die Anleihen dazu bei, die Risiken besser zu verteilen.

Können auch ABZ-Mitglieder solche Anleihen zeichnen?

Die Anleihen bestehen aus grossen Tranchen, die für institutionelle Anleger wie Pensionskassen interessant sind. ABZ-Mitglieder fahren mit unserem Depositenkonto besser, auch weil da der Zins aktuell höher ist und keine Gebühren anfallen.

Fotografie
Reto Schlatter