Hier finden Meisen, Fledermäuse und Mauersegler ein Zuhause
Seit einem Jahr stehen nun die Nistkästen für Vögel und Fledermäuse in den Siedlungen Oberwiesen und Goldregenweg in Oerlikon. Wie gut haben sie die Tiere genutzt?
Mehr Unterschlupf für Fledermäuse, Haussperlinge, Meisen, Mauersegler und Stare: Das gibt es seit letztem Jahr in den Siedlungen Oberwiesen und Goldregenweg. Gemeinsam mit Orniplan, der Expertin für Naturschutz, hat die ABZ dort entsprechende Nistkästen installiert. Gemäss Daniel Scherl, Fachmitarbeiter bei Orniplan, eignet sich der Standort in Oerlikon sehr gut: «Wegen dem vielen Grün und der guten Artenvielfalt bieten die beiden Siedlungen viel Raum für diverse Vogelarten und Fledermäuse.»
Nach einem Jahr hat Orniplan nun die Nistkästen kontrolliert: Vorerst haben Meisen ihre Höhlen genutzt. Zudem wurden tieffliegende Mauersegler um die Nistkästen beobachtet. Das lässt darauf hoffen, dass sie diese bald besetzen. Die Gründe für die nur zögerliche Annahme der Nistkästen kennen wir nicht. Scherl meint, es spreche jedoch nichts gegen eine Zunahme in den kommenden Jahren.
«Wegen dem vielen Grün und der guten Artenvielfalt bieten die beiden Siedlungen in Oerlikon viel Raum für diverse Vogelarten und Fledermäuse.»
Daniel Scherl, Fachmitarbeiter bei Orniplan
Mehr Meisen, keine Alpensegler
Orniplan hat auch andere ABZ-Siedlungen kontrolliert: In Wiedikon stehen die Alpensegler im Fokus, weil das Gebäude nebenan ersetzt wird und damit bestehende Brutplätze verloren gehen. Wie bereits letztes Jahr haben die Vögel die Nistkästen nicht besetzt. Dafür haben jedoch mehr Meisen als 2021 ihre Brutplätze genutzt. «Das ist erfreulich», sagt Scherl. Zu den Seglern erklärt er: «Bei Alpenseglern kann es lange dauern, bis sie neue Nistkästen besiedeln. Insbesondere, wenn ein bewährter Nistplatz genügend Brutmöglichkeiten bietet.» Da nun die Brutplätze im Gebäude nebenan fehlen, werden die Vögel diejenigen in der Siedlung Wiedikon wohl eher akzeptieren. Die Lockanlage bleibt wie 2021 in Betrieb.
«Bei Alpenseglern kann es lange dauern, bis sie neue Nistkästen besiedeln. Insbesondere, wenn ein bewährter Nistplatz genügend Brutmöglichkeiten bietet.»
Daniel Scherl, Fachmitarbeiter bei Orniplan
Ein Kleiber mit Interesse am Staren-Kasten
Auch in den Siedlungen Im Moos 1 und 2 stehen Nistkästen für Segler – und zwar für Mauersegler. 2020 besetzten sie einen, 2021 zwei Nistkästen. So fand Orniplan durch Speichel verklebte Halme. Diese weisen darauf hin, dass Mauersegler mit dem Nestbau begonnen hatten. Zudem wurden in einem Fledermauskasten Kot gefunden. Auch Haussperlinge und Meisen waren zu beobachten. Sie haben ihre Höhlen gut angenommen. Darüber hinaus ist Platz für Baumläufer, Stare und Kleiber. Nur letztere wurden jedoch gesichtet – als ein Männchen Interesse an einem Staren-Nistkasten zeigte (siehe Titelbild). «Es kann jedoch fünf bis zehn Jahre dauern, bis das Potenzial der neuen Nistkästen vollständig ausgeschöpft wird», sagt Scherl. Geduld ist also weiterhin gefragt. Und sowohl Orniplan als auch die ABZ bleiben mit ihren Kontrollen der Nistkästen dran und halten den Fortschritt bei der Annahme durch die Tiere fest.
«Es kann fünf bis zehn Jahre dauern, bis das Potenzial der neuen Nistkästen vollständig ausgeschöpft wird.»
Daniel Scherl, Fachmitarbeiter bei Orniplan
Ein Spechtbaum für die Siedlung Wolfswinkel
Dieses Jahr geht es übrigens weiter mit der Förderung von Vögeln: Gemäss Mirco Huber, Teamleiter Aussenraum, wird in den Siedlung Wolfswinkel ein Spechtbaum installiert. Wir werden darüber berichten.
Fotografie
Orniplan