«Mit dem kann man doch ganz gut reden»

Nachbarschaftskonflikte zu lösen, ist eine Herausforderung. Mit dem Forumtheater – dem Theater zum Mitmachen – zeigt die ABZ, wie Nachbarinnen und Nachbarn aufeinander zugehen können. Im Gespräch mit Jan Weissenfels, Regisseur und Projektleiter des Forumtheaters.

Ob Stress in der Waschküche oder laute Nachbar:innen – das Zusammenleben in der ABZ ist manchmal herausfordernd. Wie gehen wir am besten mit schwierigen Situationen in der Nachbarschaft um? Das zeigt Ihnen am 13. April die ABZ gemeinsam mit dem Forumtheater (jetzt anmelden). Beim Forumtheater wird die Grenze zwischen Bühne und Publikum aufgehoben und die Zuschauer:innen können die Szenen verändern. Sie können also entweder selbst am Theater als Schauspieler:innen teilnehmen oder einfach zuschauen. So oder so lernen Sie, wie Sie noch besser mit Ihren Nachbar:innen zusammenleben können – und dass es doch einfacher ist als gedacht, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.

Im Gespräch mit Regisseur und Autor Jan Weissenfels, der Projektleiter des Forumtheaters ist.

Welche Geschichten erzählt das Forumtheater?

Das hängt von Auftraggeber und Publikum ab. Wir produzieren meist Geschichten in Auftrag von Schulen und Unternehmen. Ein aktuelles Thema ist Stress: Stresssituationen etwa für Pflegemitarbeitende im Kundenkontakt oder zum Beispiel im Zusammenhang mit Arbeitssicherheit.

«Bei der ABZ geht es um Herausforderungen in der Nachbarschaft. Wie gehe ich mit diesen um? Welche Gefühle wecken Nachbarschaftskonflikte in mir?»

Jan Weissenfels, Projektleiter Forumtheater

Wie entstehen diese Geschichten?

Am Anfang von Forumtheater entwickelten wir die Geschichten selbst. Mittlerweile entstehen die Geschichten gemeinsam mit unseren Auftraggeber:innen zu Themen, die sie beschäftigen respektive über die sie aufklären wollen. Dabei entsteht nicht ein ganzes Theaterstück, sondern circa drei Situationen aus dem Alltag, die es zu bewältigen gilt.

Wie sehen diese Situationen für die ABZ aus?

Bei der ABZ geht es um Herausforderungen in der Nachbarschaft. Wie gehe ich mit diesen um? Welche Gefühle wecken Nachbarschaftskonflikte in mir? Wut, Ohnmacht? Welche Lösungen gibt es? Wir wollen dem Publikum die Augen öffnen. Zeigen, dass das persönliche Gespräch wirkt und vielleicht ist man am Schluss ganz überrascht von seiner Nachbarin oder seinem Nachbar und denkt: «Mit dem kann man doch ganz gut reden.»

«Die Interaktivität macht das Forumtheater spannend, lebendig, lehrreich und weckt die Geister.»

Jan Weissenfels, Projektleiter Forumtheater

Dem Publikum die Augen öffnen – welche Ziele verfolgt das Forumtheater darüber hinaus?

Das Forumtheater ist das Theater zum Mitmachen. Dabei ermöglichen wir einen Perspektivenwechsel. Die Zuschauer:innen sollen sich auf die Rolle des Gegenübers einlassen. Wir wollen für bestimmte Themen sensibilisieren – in der ABZ etwa gutes Zusammenleben und Nachbarschaft. Auch ist es das Ziel, Tipps mitzugeben: Wie man beispielsweise etwas mitteilen kann, damit es beim Gegenüber auch ankommt – und wie das sogar ganz entspannt funktionieren kann.

Welche Rückmeldungen erhalten Sie vom Publikum auf die Darbietungen?

Die Leute sind davon angetan. Sie schätzen, dass sie nicht einfach Lösungen präsentiert bekommen, sondern Teil der Lösungsfindung sind. Die Interaktivität macht das Forumtheater spannend, lebendig, lehrreich und weckt die Geister. Wer sich auf die Bühne traut, dem wird dieses Erlebnis lange in Erinnerung bleiben. Und auch bei den Menschen im Publikum geht viel im Kopf ab. Somit ist das Erlebnis Forumtheater auch nachhaltig. Die Leute erinnern sich immer wieder daran zurück, weil sie Situationen selbst ausprobieren durften. Und das ist die beste Basis für die Lösung von Konflikten im echten Leben.