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Kunst und Bau
Eine Tradition seit über 100 Jahren

Kunstwerke als Zeitzeugen

Die vertiefte Auseinandersetzung mit Kunst und Bau und die Kunstförderung im baulichen Kontext haben bei der ABZ eine lange Tradition. Unsere Bauten und deren künstlerischer Schmuck sind Zeitzeugen der Sozial- und Baugeschichte der Schweiz. 40 Werke sind in unseren Siedlungen zu finden – vom Wandbild bis zur Lichtinstallation.

Eine Übersicht aller ABZ-Kunstwerke findet sich online hier.

Regina-Kägi-Hof: Wandbild von Renée Levi (2001)
Schriftzug an der ABZ-Geschäftsstelle, Tom Menzi (1990er Jahre)
Entlisberg 2: Skulptur von Lutz & Guggisberg (2018)

Identifikation stärken

Kunst soll die Identifikation der Bewohner/innen mit ihrer Siedlung und der ABZ stärken, die Architektur bereichern und den Werten der ABZ entsprechen. Unter dieser Prämisse entstanden unsere Kunstwerke in zwei Phasen: von 1922 bis 1957 und seit 1984 bis heute. Das sind auch die beiden Phasen, in denen die ABZ das Gemeinschaftsleben in ihren Siedlungen aktiv förderte.

Die Architektur ermöglicht mit Gemeinschaftsräumen eine Begegnungen der Bewohner/innen – die Kunst regt sie zum Austausch an und macht jede Siedlung zu einem speziellen Ort. Sie bringt so Menschen in Kontakt – zuerst in der Siedlung, dann vielleicht im Quartier, in der Gemeinde, über die ABZ hinaus. Damit hilft die Kunst bei einer zentralen Aufgabe unserer Zeit: Gemeinschaft und Solidarität zu fördern.

«Ein Kunstwerk auf einen öffentlichen Platz oder eine Wiese zu stellen, wo alle Zugang haben, fühlt sich für uns in hohem Mass sinnstiftend an.»

Künstlerduo Lutz & Guggisberg
Leimbach: Relief und Beschriftung (1920er-Jahre)
Sihlfeld: Wandbilder von Wilhelm Hartung (1930er-Jahre)
Neugasse: Wandbild von Wilhelm Hartung (1920er-Jahre)

Utopie fürs Kollektiv

Zwischen 1922 und 1949 entstanden in der ABZ vor allem grosse Wandbilder. Sie zeigen eine Utopie: Arbeiterfamilien in einer gerechten und friedlichen Zukunft, in der alle selber die Früchte ihrer Arbeit ernten dürfen und in der es keinen Klassenkampf mehr braucht. Die Bilder gingen nicht auf die lokale Siedlung ein, sondern auf die historische Situation der Arbeiter/innen.

Sie wandten sich an die Gemeinschaft der ABZ-Mitglieder, die sich als Teil der Genossenschafts- und der Arbeiterbewegung verstand. Die Aufgabe der Kunst in jener Zeit war, das Kollektiv auf eine gemeinsame Vision und einen gemeinsamen Weg in eine bessere Zukunft einzuschwören.

Jasminweg: Skulptur von Marco Ganz (2011)

Einladung zur Teilnahme

Die seit Mitte der 80er-Jahre entstandenen Kunstwerke gehen nicht mehr auf die Situation der ABZ-Mitglieder ein, sondern auf die Situation der Siedlung. Sie sprechen nicht mehr das Kollektiv an, sondern den Menschen einzeln. Sie spielen mit der Magie der Verwandlung und sagen: «Bleib nicht gefangen in der Welt, wie du sie siehst!» Mal poetisch oder surrealistisch, mal eher spielerisch, geben sie den Betrachter/innen eine neue Rolle: Sie sollen nicht mehr bloss schauen und begreifen, sondern Teil des Werks werden.

Immer weniger wird Gleichartigkeit als Vorbedingung für Gemeinschaft verstanden. Der wachsenden Vielfalt der Bewohner/innen entspricht die Vielfalt der angewandten Techniken und Kunstgattungen – von Skulpturen und Bemalungen über Beschriftungen bis zu Licht-  und Toninstallationen oder Spielobjekten.

Häufige Fragen

  • Ja, dieses Inventar wurde 2019 erstellt. Sie finden es auf Google Maps hier.

  • Die ABZ lässt für alle Neu- und Ersatzneubauten ein Kunstwerk erstellen. Die Kunstwerke an bestehenden Siedlungen werden so gut wie möglich in Stand gehalten.

  • Bei allen Neu- und Ersatzneubauten vergibt die ABZ einen Auftrag zur Erstellung eines Kunstwerks für die neue Siedlung. Dies geschieht über einen Wettbewerb. Eine Fachjury bewertet die eingereichten Arbeiten und kürt die Siegerprojekte. Der Auftrag zur Realisation wird vom Vorstand der ABZ vergeben.