Mieterjahresversammlung: eine Pflichtübung?

Es ist März – in der ABZ die Zeit der Mieterjahresversammlungen (MJV). Normalerweise schwärmen in diesen Wochen ABZ-Mitarbeitende und -Vorstandsmitglieder aus und tauchen ein in unsere Siedlungen. Überall erleben sie einen eigenen Rhythmus, sehen Unterschiede und Gemeinsamkeiten, und nehmen die verschiedensten Themen auf.

Doch dieses Jahr ist es anders. Die MJVs sind abgesagt aufgrund des Coronavirus. Jetzt zählt nicht zusammenzukommen, sondern es zählt Abstand halten. Trotzdem möchte ich Ihnen meine Gedanken zur Mieterjahresversammlung mitteilen: Nach meiner Erfahrung ist die Mitgestaltung des Siedlungslebens eine Quelle der Motivation, in einer Siedlungskommission mitzuwirken – zum Beispiel Veranstaltungen organisieren oder den Innenhof gestalten. Dem steht die standardisierte Durchführung der jährlichen MJV gegenüber. Ich erinnere mich noch gut an meine Zeit als Mitglied der Siko: Offen gestanden sah ich die MJV mehr als eine Pflichtübung, da die Sikos traditionell nach dem Vereinsrecht organisiert sind. Und so fragte ich mich immer wieder, ob man die Siko-Mitglieder nicht von der Aufgabe der MJV entlasten müsste. Dann könnten sie sich auf Tätigkeiten konzentrieren, die ihnen mehr Freude bereiten.

«In den Siedlungen vor Ort sehe ich , welch wertvoller Austausch an der MJV stattfindet.»

Christine Plüer, ABZ-Vorstandsmitglied

Doch in den Siedlungen vor Ort sehe ich nun, welch wertvoller Austausch an der MJV stattfindet und dass diese Tradition für viele dazugehört. Allen Anwesenden gemein ist die Wertschätzung, die sie dem Engagement der Sikos und dem lebendigen Siedlungsleben entgegenbringen. Und mit der Teilnahme an dieser Veranstaltung drücken sie ihre Anerkennung dafür aus.

Darum bedanke ich mich an dieser Stelle herzlich bei allen Personen, die diese Versammlungen möglich machen. Das sind in erster Linie die Mitglieder der Sikos sowie die Bewohnenden, dann die Vertreterinnen und Vertreter von ABZ-Stützpunkten und -Geschäftsstelle, die ausserhalb ihrer Arbeitszeiten vor Ort präsent sind, und zu guter Letzt meine Kolleginnen und Kollegen vom Vorstand, die jeder Siedlung einen Einblick in die übergeordneten Tätigkeiten der ABZ ermöglichen. Das Zusammenspiel all dieser Akteure macht jede MJV einzigartig.

«Wir werden bestimmt bald wieder zusammenkommen, miteinander diskutieren und gemeinsame Aktionen planen.»

Christine Plüer, Vorstandsmitglied ABZ

Zudem möchte ich mich für die Flexibilität und das Verantwortungsbewusstsein unserer Bewohnerinnen und Bewohner bedanken, die es verstehen, dass in unserer aktuellen Situation die MJVs verschoben werden müssen. Wir werden bestimmt bald wieder zusammenkommen, miteinander diskutieren und gemeinsame Aktionen planen.

Christine Plüer

Ist ABZ-Vorstandsmitglied und oft auf dem Velo anzutreffen. Ihr liegt das Thema Mitwirkung am Herzen.