Nebenkosten: Das können Sie jetzt tun
Wir spüren es alle: Das Leben ist teurer geworden. Unter anderem sind die Nebenkosten gestiegen. Wer jetzt vorsorgt, vermeidet nächstes Jahr einen finanziellen Engpass.
Die allgemeine Teuerung hat Einzug gehalten: Die Krankenkassenprämien sind in die Höhe geschossen, ebenso Kosten für Benzin und Strom. Nächstes Jahr sollen die Mieten steigen und bereits dieses Jahr sind die Nebenkosten gestiegen.
Auch in der ABZ spüren wir diese Entwicklungen. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner sind zum Beispiel mit höheren Nebenkosten konfrontiert. Sie mussten für die Abrechnungsperiode von Juli 2021 bis Juni 2022 mehr bezahlen für Heizen und Warmwasser. Der Grund sind die gestiegenen Energiepreise und die Erhöhung der CO2-Abgabe. Die Situation rund um den Krieg in der Ukraine hat die Situation zusätzlich verschärft.
110 Ratenzahlungen vereinbart
Für einige unserer Bewohnenden bedeuten die höheren Nebenkosten eine nicht stemmbare finanzielle Belastung. In diesen Fällen hilft die ABZ-Mieterberatung. Sie begleitet zurzeit mehrere Mieterinnen und Mieter bei diesem Thema. Einige haben finanzielle Unterstützung bei der Albert-Hintermeister-Stiftung beantragt, die ABZ-Bewohner:innen in einer finanziellen Notlage hilft. «Wir haben eher wenig Anfragen zum Thema Nebenkosten», sagt Stefanie Bieri von der ABZ-Mieterberatung. Die Gründe: «Manche kommen gar nicht auf die Idee, uns für Unterstützung anzufragen. Sie jonglieren eher mit ihrem Geld und schieben andere Zahlungsaufträge auf, um die Nebenkosten zahlen zu können. Andere holen sich Hilfe bei der Familie», erklärt Bieri. Zudem entlasten die Ratenvereinbarungen. Seit Herbst hat die ABZ 110 solcher Vereinbarungen bewilligt. Das sind 2,2 Prozent aller Haushalte. «Das scheint auf den ersten Blick wenig zu sein», sagt Silvia Hadorn, Leiterin Finanzen und Controlling bei der ABZ. «Aber es ist eine Verdreifachung im Vergleich zum letzten Jahr. Ratenvereinbarungen sind eine Lösung in Notsituationen und sollten vermieden werden.»
«Ratenvereinbarungen sind eine Lösung in Notsituationen und sollten vermieden werden.»
Silvia Hadorn, Leiterin Finanzen und Controlling bei der ABZ
Akonto-Beiträge anpassen
Die ABZ rechnet damit, dass auch im nächsten Jahr die Energiepreise hoch bleiben und damit die Nebenkosten ebenfalls auf hohem Niveau verharren. Deshalb haben ABZ-Bewohner:innen die Möglichkeit, ihre Akonto-Beiträge für die Nebenkosten freiwillig zu erhöhen. «Damit wollen wir vermeiden, dass unsere Mieterinnen und Mieter überrascht werden von den Nachforderungen im Herbst 2023», sagt Peter Iten, Teamleiter kaufmännische Bewirtschaftung. Bisher haben rund 1000 Haushalte, also 20 Prozent, dieses Angebot wahrgenommen. «Das freut uns und zeigt, dass die Menschen froh sind, vorsorgen zu können.»
Wer die Akonto-Beiträge noch nicht erhöht hat, kann das jederzeit tun. Füllen Sie dafür das per Post erhaltene Formular aus oder melden Sie sich beim ABZ-Service, 044 455 57 57, info@abz.ch.
Nicht alle Menschen können oder wollen die Akonto-Beiträge erhöhen. In solchen Fällen empfiehlt die ABZ, sich individuell ein finanzielles Polster anzulegen.
«Die Menschen sind froh, vorsorgen zu können.»
Peter Iten, Teamleiter kaufmännische Bewirtschaftung bei der ABZ
Im Alltag Energie und damit Kosten sparen
Um Ihre finanzielle Belastung zu verkleinern, können Sie im Alltag den Energieverbrauch reduzieren. Der Bund hat Spartipps herausgegeben. Eine Auswahl:
- Wenn Sie kurz Hände waschen oder Zähne putzen: mit kaltem Wasser.
- Wäsche mit möglichst niedriger Temperatur waschen.
- Nur so viel Wasser zum Kochen erhitzen, wie wirklich nötig.
- 20 Grad in Wohnräumen reicht. Das entspricht der Stufe 3 auf dem Thermostatventil der Radiatoren.
- Bei Abwesenheit von mehreren Tagen oder für nicht gebrauchte Wohnräume: Thermostatventil der Radiatoren auf die tiefste Position stellen.
- Nachts Storen und Fensterläden schliessen. Das isoliert.
- Scheint die Sonne durch das Fenster, Storen und Fensterläden öffnen. Die Sonne heizt den Raum.
- Keine Möbel vor Radiatoren stellen. So kann die warme Luft zirkulieren.
- Dreimal täglich fünf bis zehn Minuten stosslüften. Fenster nicht kippen.
Fotografie
Tres Camenzind