Von der Baustelle zur Blütenpracht
Die Bauarbeiten in der Siedlung Hönggerberg belasten, doch das Ziel lohnt sich: Mehr Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Begegnungsplätze für die Bewohnenden.
Baustelle, Schmutz und Lärm – zahlreiche Bewohnende der Siedlung Hönggerberg haben ihr Zuhause in den letzten Monaten so wahrgenommen. Manche fragen sich: Was geht hier eigentlich vor? Wir klären auf!
Die ABZ-Geschäftsstelle fördert gemäss ihrer Strategie ABZ 105+ in der Siedlung Hönggerberg die Artenvielfalt in hohem Mass und setzt seit Sommer 2024 – mit der finanziellen Unterstützung von Grün Stadt Zürich – entsprechende Massnahmen um. Das führt zu Bauarbeiten, gesperrten Parkplätzen, Lärm und brachliegenden Flächen. Der ABZ-Geschäftsstelle ist die Belastung für die Bewohnenden bewusst. «Wir danken für die Geduld und das Verständnis», sagt Mirco Huber, Leiter Team Aussenraum bei der ABZ. Er betont: «Die Arbeiten werden sich sowohl für die Bewohnenden als auch für die Umwelt lohnen.» Denn durch die Aufwertung der Umgebung bieten wir den einheimischen Tieren und Pflanzen geeignete Lebensräume, wir reduzieren den Pflegeaufwand und schaffen neue Begegnungsplätze für Bewohnende. Zudem wurden neue Verbindungswege geschaffen und die Trockenmauern für die Eidechsen sind extra so tief, dass man drauf sitzen kann.
Nisthilfen bauen und Obstbäume pflanzen
Gärtner:innen der ABZ und externer Unternehmen standen in den vergangenen Monaten mit viel Energie und Know-how im Einsatz. Sie rodeten Flächen, legten Trockenmauern und setzten Pflanzen. Auch Kinder und ihre Eltern haben im September einen Beitrag geleistet. Sie bauten unter Anleitung Nisthilfen für Wildbienen, die in der Siedlung installiert werden. Die Kinder waren hoch engagiert: Sie bohrten, schliffen, sägten und erfuhren mehr über Wildbienen und ihren Lebensraum.
Im November wurden auf Initiative und unter Mitwirkung der Bewohnenden Obstbäume gepflanzt. Die Siedlung hat eine Obstbaumgruppe gegründet. Diese kümmert sich künftig um die Pflege und Ernte der Obstbäume.
Auch gibt es bereits Neues in der Siedlung zu entdecken. Wer genau hinschaut, wird «Pantero» erspähen. Steinmetz Roger Spalinger hat den «Panther nach Rogers Art» entworfen und zur Freude der Bewohnenden in eine Trockenmauer eingebaut. «Ich hatte vor 20 Jahren schon einmal einen solchen Panther gemeisselt. Diese Idee ist mir für die Siedlung Hönggerberg wieder spontan in den Sinn gekommen.» Die Siedlung dankt für dieses Kunstwerk.
«Wir danken den Bewohnenden für die Geduld und das Verständnis.»
Mirco Huber, Teamleiter Aussenraum bei der ABZ
Im Frühling 2025 geht es weiter
Zurzeit ist in der Siedlung Hönggerberg Winterpause. Weiter geht es im Frühling 2025. Dann stehen zum Beispiel die Arbeiten am Gemeinschaftsplatz an und ab Mitte April werden Blumenwiesen gesät. Im Herbst 2025 setzen wir weitere Stauden, Bäume und 5000 Zwiebel- und Knollenpflanzen. Danach sind die Arbeiten abgeschlossen und die Bewohnenden können ihren Aussenraum wieder vollständig nutzen. 2026 sind – wenn alles blüht – auch die Resultate der Arbeiten für die Bewohnenden in ihrer Gänze ersichtlich.
Fotografie
Tres Camenzind